Vom Campus wupperwärts – der Mirker Bahnhof
„Needful Things“- ein Markt der Kreativität


von Isabel Hetzel, Studentin der Fächer Germanistik und Geographie

„Ich hätte nicht gedacht, dass Wuppertal mich einmal so positiv überraschen könnte“, sagt Susana, Studentin der Wirtschaftswissenschaften und Pendlerin.

Dieser Gedanke ging an diesem Tag wohl vielen Besuchern des „Needful Things“- Marktes am Mirker Bahnhof durch den Kopf. Der Markt ist eine Veranstaltung des Projekts „Utopiastadt“, das sich als kreatives Cluster, als „Initialzündung eines andauernden gesellschaftlichen Prozesses mit Ambitionen und Wirkung“ versteht.

Unmittelbar an der Nordbahntrasse gelegen, die zugleich Hauptlebensader des alten Bahnhofgeländes ist, bietet der Designmarkt „Needful Things“ ein Füllhorn an kreativen und ausgefallenen Ideen, von denen man sich gerne inspirieren lässt.

Auf der Fläche hinter dem ehemaligen Bahnhofsgebäude reiht sich ein Dutzend kleiner Stände auf: Von selbstbedruckten, nachhaltigen Shirts über Taschen aus Feuerwehrschläuchen, Schmuck aus Holz, Silber oder geflochtenen Bändern mit filmischen Details, Dekoartikeln aus grobem Metall bis hin zu selbst gebrauten Getränken ist alles dabei. Die Standbesitzer sind nicht nur von den einzigartigen Angeboten genau so begeistert wie die Kunden, die Inhaberin des „Florabella“- Schmuckstandes freut sich besonders über die Location, die mit dem Charme historischer Industriekultur besticht. Sie findet auch die Offenheit des Geländes gut: „Es gibt hier keinen Eintritt für den Markt, dadurch können viele unterschiedliche Leute einfach mal kurz vorbeischauen.“

Nach der Qual der Wahl, was man von dem vielen Kunsthandwerk nach Hause tragen möchte, ist eine kleine Stärkung mit Pommes, Currywurst, Pizza und Co. in Aussicht. An Campingtischen sitzen Menschen aller Altersklassen beim gemeinsamen Essen zusammen und kommen ins Gespräch. Wer einfach nur die Musik der DJs genießen möchte, die draußen live auflegen, kann dies natürlich tun.

Auf dem Bahnhofsgelände befindet sich auch das Projekt „Utopia Stadtrad“, ein Fahrradverleih, bei dem man sich für 20 Euro Pfand den ganzen Tag ein Rad leihen und die Trasse komplett abfahren kann. Wer sein eigenes Vehikel noch fahrtüchtig machen muss, kann sich im „Reparatur Café“ kostenlos gute Tipps und Hilfe von den „Mirker Schrauba“ holen.

Den Tag ausklingen lassen kann man hier wochentags täglich ab 14 Uhr im „Café Hutmacher“. Teilweise unverputzte Steinwände, bemalt und mit Gemälden dekoriert; eine Bar aus echten Büchern; ein Podest mit Perserteppich, alten Sesseln und Kaffeetischchen; daneben ein Sekretär im Vintage- Look und diverse Dekoartikel aus vergangenen Zeiten lassen nostalgische Gefühle aufkommen. Den Kaffee genießt man aus Omas Sammeltassen, ganz nach dem Vorbild der Teeparty des verrückten Hutmachers aus Lewis Carrols Werk „Alice im Wunderland“, dem Namensgeber des Cafés.

Bunt, etwas chaotisch, aber liebenswert - das bleibt hier nach einem solchen Tag wie dem „Needful Things“-Markttag in Erinnerung. Das Fazit: Ein Besuch lohnt sich! Sucht euch hier eine Veranstaltung aus oder schaut einfach so vorbei und lasst euch überraschen!